Historienbericht eines Gründungsmitgliedes mit Volt- und Ohmkompetenz
Ich bin ein Mensch, der gerne "Äction" hat, deshalb musste sich schon bei unserem allerersten Fasnachtswagen anno 1996 nicht nur der Wagen, sondern auch etwas darauf bewegen. Das erste Motto war der "Lättich-Steg". Auf dem Zugfahrzeug, damals noch ein Pickup, wurde ein beeindruckender Grind nach "Hansjörgischer" Manier mit einem mörderischen Laubbläser montiert, durch dessen riesigen Mund die Konfettis den Weg wie rein zufällig zu den Leuten am Straßenrand fanden. - Zisch!
Der Grundstein war gelegt, so dass bei jedem Sujet, das weiter geplant wurde, auch kleinere und größere technische Finessen eingebaut wurden. Am Anfang noch mit Autobatterie gespiesen; später wurde ein Stromaggregat angeschafft, um auch eine Musikanlage und einen Kompressor mit Strom zu versorgen.
Anfangs besaßen wir noch keinen eigenen Wagen. Toni Reichmuth, der Bruder von Brigitta Steiner, stellte uns seinen Anhänger zur Verfügung. Es stellte sich jedoch sehr bald heraus, dass die Brücke "dammi Siech nomal" zu kurz war.
Quasi aus der Hüfte wurde eine Brückenverlängerung mit Vierkantrohr von 2m Länge mit 2 Stützrollen realisiert. Praktisch, denn die konnte hurtig jedes Jahr angebaut werden. Es folgten Jahr für Jahr neue, lustige und sauber inszenierte Mottos:
Mit dem Motto Moorhuhn wurde die erste krawallmachende Konfetti-Kanone auf dem Aussichts-Turm installiert. Der erste Schuss war zugleich ein absoluter Volltreffer. Wo der Schuss hinging, wollt Ihr wohl wissen. Nicht verzagen, den Stromer fragen.
Beim Thema Kreisel Wahn wurde eine drehbare Scheibe montiert. Zum Antrieb dienten zwei Velos. Mit Muskelkraft setzte sich das Ganze in Bewegung.
Dann der Mysterie-Park nach der Vorlage von Erich Von Däniken - mit ausfahrbarem Ufo, viel Rauch und vielen Außerirdischen.
Motto Beizen-Sterben: ein drehbares Karussell mit neuen Trend-Beizen;
das Highlight war ein ausfahrbarer "St. Sauffus" Kopf.
Hanf-Ueli (illegaler Hanfanbau): ein Riesen-Liegestuhl mit Figur (Ueli Maurer) mit angetriebenen Arm und Kopf, die sich drehten - und einen Joint reinzogen.
10-jähriges Jubiläum: Hier wurde das Logo "Sagebrugg" mit einer riesen Säge, die sich hin und her bewegte, präsentiert. Weil sie Überbreite hatte, wurde sie faltbar gemacht. Hansjörg war unser Fischer, der die letzten Lorzensardellen ausfischte, bevor die Brücke drohte, zusammen zu brechen.
Starmühle mit Play-Back Show: unsere Töchter gaben alles unter den strengen Augen der Juroren Chris Von Rohr & Co. Die Mühle hatte einen Antrieb und eine Rutsche. Der Abfuhr-Slogan hiess: "Zu wenig Dreck, tschüss"
Noch zu erwähnen ist das, wir einen größeren Wagen von der Firma Risi abkaufen konnten. Endlich einen eigenen Wagen.
Ende des 1. Streiches, doch der 2. folgt irgendwann .... muss noch mal schnell weg!